Gin And Talk

Hinter den Kulissen: Gin And Talk

Gin And Talk entstand inmitten der ersten Wochen der COVID-19-Pandemie in unserem Studio 1 im Herzen von München. In einer Nacht, in der alle Bars und Restaurants geschlossen hatten, entstand am Tresen der Studiobar die Idee für ein Gesprächsformat an ebendieser Bar – die Geburtsstunde eines inzwischen wöchentlich erscheinenden Formates.

Seither entstanden mehr als 60 Episoden mit inspirierenden Gästen, wie zum Beispiel der Schauspielerin Uschi Glas, dem Kriminalforensiker Mark Benecke, den Autoren Jan Weiler und Axel Hacke, der Filmemacherin Doris Dörrie oder Politikern, wie Gregor Gysi und Kevin Kühnert. Bis heute werden alle in München produzierten Episoden am Tresen der Studiobar aufgezeichnet.

Aufnahme an einer Bar

Doch wie produziert man eigentlich einen Podcast in einem Bar-Setting, der nicht an Audioqualität einbüßen soll? In den ersten Wochen des Formates, nach den ersten Aufzeichnungen, kam immer wieder die Frage auf, warum wir die Gespräche nicht einfach im professionell ausgestatteten Podcast Studio nebenan aufnehmen. Das wäre akustisch und technisch deutlich einfacher gewesen. Doch am Ende lebt Gin And Talk auch von der locker leichten Atmosphäre, die durch das Bar-Setting vermittelt wird. Das Studio war also keine Option.

Immer wieder gab es neue Herausforderungen, die zu bewältigen waren: Störfrequenzen und Nebengeräusche, Raumhall und einiges mehr. Das technische Aufnahmesetup wurde wöchentlich weiterentwickelt. Solange, bis am Ende wirklich alles einwandfrei funktioniert hat und wir mit der Soundqualität zufrieden waren.

Das Gin And Talk Tech-Setup

Ergebnis all dieser Weiterentwicklungen ist das technische Setup, das heute an unserer Studiobar im Einsatz ist. Ein Setup, das wir auch sonst für akustisch nicht immer ganz einfache Umgebungen empfehlen würden. Vor allem in Hinblick auf den akustischen Hall des jeweiligen Raumes.

Die erste Frage, die wir uns gestellt haben: Welche Mikrofone setzen wir in einem Raum ein, der über 100 Quadratmeter groß ist und einen durchaus ausgeprägten Raumhall hat? Wir haben es erst einmal mit RØDE PodMics* probiert. Das Ergebnis war in Ordnung, doch der Klang hat uns persönlich nicht ganz so gut gefallen. Wir haben dann noch einmal gewechselt und setzen seitdem ausschließlich Shure SM7B* an der Bar ein.

Warum? Die SM7B verzeihen recht viel, wenn es um die akustischen Eigenschaften des jeweiligen Raumes geht. Durch das sehr niedrige Output Level konzentriert sich die Aufnahme vor allem auf die Person, die sich direkt vor dem Mikrofon befindet. Auch Stör- und Nebengeräusche kann man auf diese Weise recht gut vermeiden. Allerdings führt das geringe Output Level zu durchaus nennenswerten Herausforderungen, was die Wahl des Aufnahmegerätes angeht.

Die erste Episode mit Barlegende Stefan Gabányi haben wir noch mit einem Tascam DP-24 SD* aufgenommen. In Verbindung mit den RØDE PodMics hat das auch noch ganz gut funktioniert. Aus Bequemlichkeit haben wir im nächsten Schritt auf den Rodecaster Pro von RØDE* gewechselt – in Verbindung mit den PodMics definitiv eine gute Wahl. Nach ein paar Episoden folgte wegen dem bereits erwähnten Raumhall dann der Wechsel zu den Shure SM7B, deren geringen Output Level wir dann mit einem Cloudlifter verstärkt haben. Mit diesem Setup wurden dann etwa 25 Episoden aufgezeichnet.

Weiterentwicklung des Setups

Besser geht es aber natürlich immer und so folgte ein weiterer Wechsel. Wir sind auch in der Video-Produktion bekennende Fans der Produkte von Sound Devices, insbesondere der MixPre-Field-Recorder. Die Vorzüge dieser großartigen Geräte haben wir schnell auch für die Produktion von Podcasts für uns entdeckt. Es dauerte also nicht lange, bis der Rodecaster Pro für ein Sound Devices MixPre 10* weichen musste.

Der Vorteil an diesem Setup: Die verbauten Kashmir Mikrofon Preamps kommen ohne Probleme mit dem niedrigen Output Level der SM7B klar. Besser noch, sie lassen die SM7B noch besser klingen, als es ohnehin schon der Fall ist. Der Cloudlifter ist dadurch nicht mehr nötig und fällt weg – ebenfalls zugunsten der Tonqualität.

Recorder und Mikrofon sind nun also bekannt. Doch dazwischen gibt es noch eine weitere Herausforderung. Vor allem an einer Bar mit Barkühlschrank, verschiedensten Lichtinstallationen und allerlei weiteren elektrischen Geräten. Das Stichwort: Störfrequenzen. Zugegeben, als wir die Bar bauten, haben wir nicht wirklich darauf geachtet, ob die verbauten Komponenten bei Audioaufnahmen zu Störfrequenzen führen könnten. Die Rechnung dafür folgte dann recht schnell bei den ersten Episoden von Gin And Talk.

Wir haben Anfangs normale XLR-Kabel verwendet, Anfangs von RØDE, dann von Cordial. Doch diese Kabel waren anfällig für die Frequenzen, die an unserer Bar lauerten. Nach langer Recherche und der leidgeplagten Bereitschaft etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen, um das Problem endlich vollständig zu lösen, haben wir schließlich in Kabel von Klotz investiert.

Seitdem setzen wir für alle Audio-Produktionen, auch in Podcast Studio 1 und 2, ausschließlich TITANIUM StarQuad Mikrofonkabel mit Neutrik-Gold-Kontakten von Klotz ein. Das ist ein kostspieliges Vergnügen, das sich aus unserer Sicht aber tatsächlich lohnt. Seither hatten wir nie wieder Probleme mit Störfrequenzen und sind überzeugt, dass auch die Audioqualität, insbesondere bei Produktionen in den Podcast-Studios davon profitiert.

Fazit

Das Aufnahme-Setup für Gin And Talk hat sich über mehr als 60 Episoden hinweg also stets weiterentwickelt. Was für das Bar-Setup gilt, gilt auch für unser mobiles Setup, mit dem wir diejenigen Episoden auzeichnen, die wir nicht in München produzieren können – wie dieses Setup genau aussieht, werden wir in einem eigenen Beitrag vorstellen.

Transparenz-Erklärung:
Das hier vorgestellte Equipment wurde von uns selbst gekauft und im Praxis-Einsatz getestet. Wir erhalten für die Nennung der Artikel keine Gegenleistung. Wir nehmen am Thomann-Linkpartner-Programm teil und setzen deshalb Affiliate-Links ein, die Dir das Finden der Produkte im Thomann-Shop vereinfachen – und uns eine Gegenleistung zukommen lassen, falls Du über einen dieser Links tatsächlich etwas kaufen solltest.

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