In einer idealen Welt könnte man jede Podcast-Episode ganz unkompliziert in einem eigens hierfür ausgestatteten Podcast Studio aufnehmen. Es gäbe keine Probleme mehr mit der Akustik und auch das technische Equipment wäre immer in bester Qualität bereit. Ganz so einfach ist es in der Realität aber leider nicht. Gesprächsformate, wie zum Beispiel Gin And Talk, müssen in der Produktion letwas flexibler agieren, um es insbesondere auch den jeweiligen Interviewgästen so leicht wie möglich zu machen.
Das bedeutet, dass viele der Aufnahmen nicht in einem unserer eigenen Studios stattfinden können, sondern häufig in einer anderen Stadt produziert werden müssen. Im besten Fall findet man dort die Möglichkeit, im Studio eines Produktionspartners aufzuzeichnen. Doch wenn auch das nicht funktioniert oder das Studio nicht das Equipment verfügbar hat, das man selbst gerne einsetzt, kommt unser erprobtes mobiles Podcast Equipment zum Einsatz.
Kompakt, qualitativ hochwertig und flexibel
Die Anforderungen an das Podcast Equipment für unterwegs sind einfach zusammengefasst:
- Flexibilität:
Wen man vorab nicht weiß, wie die akustischen Eigenschaften der jeweiligen Location sind, benötigt man ein Setup, das im Grunde mit jeder Situation klar kommen muss. - Qualität:
Natürlich wollen wir auch unterwegs nicht auf qualitativ hochwertige Aufnahmen verzichten. Mikrofon und Recorder müssen also unseren Studio-Standards genügen. - Kompakt und mobil:
Gerade wenn die Aufnahme in einer anderen Stadt oder gar in einem anderen Land geplant ist, muss das mobile Setup möglichst kompakt und mobil sein. Unser Anspruch ist es, dass das Setup neben allen Dingen, die man sonst noch bei einem Kurztrip für eine Produktion dabei hat, immer noch kompakt genug ist, um es zusätzlich auch auf Flügen im Handgepäck unterzubringen – auch wenn man hier beim Gewicht hin und wieder etwas mogeln muss…
An dieser Stelle auch direkt ein kleiner Disclaimer: Uns ist bewusst, dass man ein mobiles Setup auch weitaus kleiner und günstiger gestalten kann, als das, was wir im Folgenden vorstellen werden. In diesem Beitrag geht es aber eben nicht um gut und günstig. Es geht uns um das bestmögliche Setup, bei dem wir keine Kosten gescheut haben.
Das perfekte Mikrofon für Podcast-Aufnahmen unterwegs
Die größte Herausforderung, bei der Auswahl eines Mikrofons für das mobile Podcast Equipment ist, dass die Akustik des Aufnahmeraumes in der Regel nicht kennt. Im schlimmsten Fall muss man mit einem Raum rechnen, der extrem hallt und zugleich auch noch durch Nebengeräusche belastet ist. Das Mikrofon, das hier zum Einsatz kommen soll, muss mit diesem Worst Case also einigermaßen gut klar kommen. Das ist nicht immer ganz einfach.
Wir möchten uns hier deshalb gar nicht unbedingt auf ein einziges Mikrofon festlegen. Wir geben eine Auswahl aus zwei Mikrofonen, mit denen wir bei Indoor-Produktionen sehr gute Erfahrungen gemacht haben:
- Electro-Voice RE20:
Das Electro-Voice RE20* ist mein ganz persönlicher Favorit. Ich bilde mir ein, dass es besonders gut für die Aufnahme von Gesprächen geeignet ist. Es verleiht den Stimmen der Protagonisten eine sehr klare und angenehme Stimme. Es ist aber auch ein wenig anfälliger für Raumhall und Störgeräusche als die zweite Option. Ich nehme das RE20 in der Regel immer dann mit, wenn ich halbwegs einschätzen kann, was mich akustisch erwartet. - Shure SM7B:
Das Shure SM7B* ist, ebenso wie das Electro-Voice RE20, ein echter Klassiker. Es gibt der Stimme einen warmen, sonoren und angenehmen Klang, ist aber nicht ganz so klar wie das RE20. In Sachen Hall und Störgeräusche verzeiht es recht viel. Das macht es zu meinem persönlichen Allround-Favoriten, wenn es um Podcast-Aufnahmen in Räumen geht, die ich vorab absolut nicht einschätzen kann.
Der perfekte Podcast-Recorder für unterwegs
Ein Mikrofon alleine reicht natürlich nicht. Ohne passenden Recorder werden wir bei einer Podcast-Aufnahme nicht allzu weit kommen. Er darf bei einem Podcast Equipment für unterwegs also nicht fehlen. Wir haben hier viel ausprobiert und sind am Ende zu einer vielleicht etwas unerwarteten Lösung gekommen, die ursprünglich eigentlich in der Video Produktion zum Einsatz kommt. Unsere finale Wahl viel auf den Sound Devices Mix-Pre 3 II Field-Recorder. Und zwar zu einem Zeitpunkt, an dem selbst der Hersteller noch nicht allzu viel über die Podcast-Tauglichkeit seiner Produkte nachgedacht hat.
Die Vorteile, die für den Einsatz dieses Recorders sprechen:
- Der Mix-Pre 3II ist sehr kompakt und wiegt kaum mehr als ein Smartphone. Er kann mit Akkus, Batterien oder einem USB-C-Netzteil betrieben werden – mehr Flexibilität geht kaum.
- Drei XLR-Eingänge mit Kashmir-Mikrofon-Preamps sorgen nicht nur für eine kristallklare Tonqualität. Sie haben auch genügend Power, um mit den geringen Output Levels der Shure SM7B klar zu kommen. Wer mehr als drei Inputs benötigt: Den Recorder gibt es auch mit 6 oder 10 Eingängen.
- Die Aufnahmen sind mit bis zu 32Bit-Float / 192 kHz möglich – und bieten damit eine fast konkurrenzlose Qualität, die zudem vor zu hohen Pegeln schützt.
Das Drumherum: Koffer, Kabel und Stative
Man könnte all das Equipment zusammen mit den Kabeln natürlich auch einfach in einem normalen Rucksack oder Messenger Bag transportieren. Wirklich gut geschützt ist das Equipment auf diese Weise aber nicht. Das kann insbesondere bei Flugreisen schnell zu unangenehmen Schäden führen. Wir haben aus diesem Grund lange nach einem Koffer gesucht, der stabil, leicht und nicht zu groß für das Handgepäck ist. Unsere Wahl viel auf den Peli 1535 Air Carry-On*. Er bietet ausreichend Platz für zwei Tischstative (hier fiel die Wahl auf die Gravity MST 01 B*, die mit dem Gewicht der Mikrofone zurecht kommen), die XLR-Kabel, eine Kamera, Akkus und ein Notebook.
Transparenz-Erklärung:
Das hier vorgestellte Equipment wurde von uns selbst gekauft und im Praxis-Einsatz getestet. Wir erhalten für die Nennung der Artikel keine Gegenleistung. Wir nehmen am Thomann-Linkpartner-Programm teil und setzen deshalb Affiliate-Links ein, die Dir das Finden der Produkte im Thomann-Shop vereinfachen – und uns eine Gegenleistung zukommen lassen, falls Du über einen dieser Links tatsächlich etwas kaufen solltest.